Work System Design
Mehr denn je sind Unternehmen im Hinblick auf Industrie 4.0 und die Automatisierung der Arbeit bestrebt, ihre Arbeitssysteme und Prozesse effizient zu gestalten und ein wertschöpfendes Zusammenwirken von Mensch und Technik sicherzustellen. Dieses Ziel treibt die Forschungsaktivitäten des Forschungsbereichs Work System Design.
Forchungsbereichsleitung: Florian Hoffmann
Aktuellen Herausforderungen begegnen
Unser Ziel ist die Erforschung einer zielführenden Gestaltung soziotechnischer Arbeitssysteme sowie der wirtschaftlichen und gesundheitsorientierten Arbeitsablauforganisation. Neben den klassischen Disziplinen des Industrial Engineering umfassen die Forschungsaktivitäten dazu die Mensch-Technik-Interaktion und die Kompetenzentwicklung. Dabei arbeitet der Forschungsbereich stets eng mit Industrieunternehmen zusammen, um einen kontinuierlichen Ergebnistransfer sicherzustellen und auch zukünftig eine produktive, wirtschaftliche und ergonomische Gestaltung industrieller Arbeitsaufgaben zu gewährleisten.
Forschungs- und Kompetenzschwerpunkte
Die ältesten Forschungsschwerpunkte bilden die Zeitwirtschaft und die Arbeitssystemgestaltung. Die Schwerpunkte dieser Aufgabengebiete umfassen:
- REFA Zeitstudien
- MTM Aufnahmen
- Multimomentstudien
- die Planung und Gestaltung von Arbeitsplätzen und -systemen
- die ergonomische Bewertung von Arbeitsplätzen
- die effiziente Verkettung und Austaktung von Arbeitsplätzen zu Arbeitssystemen
- Mensch-Roboter-Kollaboration
Entsprechend der aktuellen Anforderungen, wurde die Zeitwirtschaft zunehmend auf die digitale Zeitwirtschaft erweitert, da heute, neben der klassischen Grunddisziplin der Zeitaufnahme, vor allem die Entwicklung einer unternehmensübergreifenden Zeitwirtschaft sowie deren Einbindung in die digitalen Planungs- und Managementsysteme des Anwenderunternehmens im Fokus steht.
Die Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Arbeitsplatzgestaltung entwickeln sich stetig weiter. Zwar stellt die klassische Planung der Arbeitsabläufe in der Montage und Logistik unter Anwendung der Prinzipien des Lean Managements (Kanban, Heijunka, Standardisierung etc.) weiterhin eine wichtige Aufgabe des Forschungsbereichs dar, zusätzlich wurde der Forschungsschwerpunkt jedoch um die Identifizierung von Anwendungspotenzialen und die Implementierung einer wirtschaftlichen Mensch-Technik-Interaktion erweitert. Folglich sind neben den klassischen Zielen in Bezug auf
- Ergonomie
- Arbeitsphysiologie
- Wirtschaftlichkeit
bei der Arbeitsplatzgestaltung sicherheitsrelevante Aspekte zur Sicherstellung einer gesundheitsgerechten Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine von zentraler Bedeutung.
Da die Anforderungen an die Mitarbeiter, einhergehend mit diesen Entwicklungen, stetig steigen, forscht der Bereich Work System Design zudem auf den Gebieten der Kompetenzentwicklung und des betrieblichen Gesundheitsmanagements. So wurden bereits verschiedene Qualifizierungsprogramme entwickelt, mit deren Hilfe die Mitarbeiter bestmöglich zur Durchführung ihrer Arbeitsaufgaben qualifiziert werden können. Alle entwickelten Qualifizierungsprogramme wurden in der industriellen Praxis hinsichtlich ihrer Potenziale erprobt und in Bezug auf die Verbesserung der Arbeitsphysiologie, Arbeitspsychologie und Motivation bewertet. Abgerundet wird die Kompetenzentwicklung durch die Entwicklung diverser Schulungen zur Führung auf dem Shopfloor, der Personalplanung und Personalentwicklung sowie der Entlohnung.
Dienstleistungen
Durch die industrielle Auftragsforschung schließen wir die Lücke zwischen der grundlagenorientierten Forschung und der industriellen Praxis. Wir sind ein kompetenter und verlässlicher Partner für Unternehmen, in Bezug auf die Planung und Gestaltung von Arbeitssystemen oder die (Teil-)Automatisierung von Montageprozessen. Dabei greifen wir zum einen auf viel Erfahrung im industriellen und wissenschaftlichen Kontext und zum anderen auf datengetriebene Ansätze zurück. Weitere Informationen finden Sie unter dem Punkt Leistungsangebot:
Aktuelle Forschungsprojekte im Bereich Work System Design
ESTAINIUM
Verein bestehend aus Industrie, Forschung, Kohlenstoffsenken-Betreibern und Software-Betreibern, welcher ein Ökosystem schafft um die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der produktbezogenen Dekarbonisierung zu begegnen.
(Projektbearbeitung erfolgt durch RIF e.V., Abteilung Produktionssysteme)
pro-kom
Prognosebasierte Kompetenzbewertung
(Projektbearbeitung erfolgt durch RIF e.V., Abteilung Produktionssysteme)
HAawAI
Humanzentrierte Ausführungsanalyse von manuellen Bewegungsabläufen mittels Motion Capturing und Artificial Intelligence
(Projektbearbeitung erfolgt durch RIF e.V., Abteilung Produktionssysteme)
AWExo
Akzeptanz und Wirkung von Exoskeletten in der Bauindustrie
(Projektbearbeitung erfolgt durch RIF e.V., Abteilung Produktionssysteme)