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Fakultät Maschinenbau
PROJEKT DES KOOPERATIONSPARTNERS RIF E.V.

GaProSys 4.0

Logo GaProSys Bitte Bildnachweis einfügen
Entwicklung einer Auswahlsystematik für Methoden eines „Ganzheitlichen Produktionssystems 4.0“ für den Mittelstand
(Projektlaufzeit Januar 2018 bis Dezember 2019; Projektbearbeitung erfolgt durch RIF e.V., Abteilung Produktionssysteme)

Problemstellung

Im Zuge der Globalisierung sieht sich die deutsche Industrie als Hochlohn-Produktionsstandort den Anforderungen gegenübergestellt, die Produktivität zu erhöhen und die Kosten zu senken. Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, wurden in der Vergangenheit vielfach Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) eingeführt, die ein unternehmensspezifisches, methodisches Regelwerk für die kontinuierliche Ausrichtung sämtlicher Unternehmensprozesse am Kunden darstellen. Mit der zunehmenden Ausschöpfung der Potenziale klassischer GPS wächst jedoch der Bedarf nach neuartigen Verbesserungsansätzen. Jüngere Entwicklungen zeigen, dass insbesondere die Implementierung von Industrie 4.0, worunter man im Allgemeinen das Zusammenwachsen realer und virtueller Produktionswelten versteht, die Potenzialausnutzung durch GPS weiter verbessern kann.

Diagramm zur Entwicklung und Verbesserung der GPS-Nutzung durch Industrie 4.0. Die Grafik zeigt eine Zeitachse von 1990 bis 2030 und eine Verbesserung der Produktivität, Durchlaufzeit, Bestände und Rüstzeiten. Die herkömmliche GPS-Gestaltung ist als eine Kurve dargestellt, die bis zur Gegenwart ansteigt. Ab heute zeigt eine weitere Kurve die Ergänzung des GPS durch Industrie 4.0, was zu einem steileren Anstieg führt. Das Bild enthält Symbole für GPS und Industrie 4.0, darunter ein Gebäude mit der Aufschrift 'GPS' und ein Symbol für drahtlose Kommunikation. Bitte Bildnachweis einfügen

Trotz dieses Erweiterungspotentials gibt es bisher keinen integrierten Ansatz, der insbesondere KMU unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen bei der Einführung und Umsetzung eines integrierenden Konzepts unterstützt.

Zielsetzung

Das Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung von Methoden eines „Ganzheitlichen Produktionssystems 4.0“ sowie einer zugehörigen Auswahlsystematik für den Mittelstand.

Ausgehend von einem GaProSys 4.0-Methodenkatalog sowie einer Typologie zur Charakterisierung der unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen und Zielen, befähigt die Auswahlsystematik kleine und mittlere Unternehmen geeignete Methoden zu identifizieren. Unter Berück­sichtigung von Synergien zwischen den Methoden werden anschließend konkrete Handlungs­empfehlungen abgeleitet, die den Anwender bei einer schrittweisen Implementierung unterstützen. Durch die öffentlich zugängliche und softwarebasierte Bereitstellung der Systematik wird eine anwenderfreundliche Nutzung gewährleistet.

 

 

Diagramm, das den Prozess der Anwendung von GaProSys 4.0-Methoden in einem Unternehmen darstellt. Oben in der Mitte ist ein Kasten mit der Beschriftung 'Unternehmen', von dem ein Pfeil zu 'Input/Eingabemaske' führt. Von dort gehen Pfeile zu zwei Tabellen: die linke Tabelle ist mit 'Zieldimensionen' (mit den Spalten K, Q, Z) beschriftet und die rechte Tabelle mit 'Typologien' (mit den Spalten 1, 2, 3). Jede Zelle in diesen Tabellen enthält Symbole wie ++, +, o, --, die in der Legende oben rechts erklärt werden. Diese Symbole stehen für Verstärkung, Neutral und Abschwächung in Bezug auf Kosten (K), Qualität (Q) und Zeit (Z). Rechts neben den Tabellen befindet sich ein Kasten mit der Beschriftung 'Handlungsempfehlung', der Pfeile enthält, die auf verschiedene Empfehlungen hinweisen. © IPS​/​TU Dortmund

Vorgehensweise und Arbeitsteilung

Die Umsetzung der Zielsetzung im Forschungsvorhaben GaProSys 4.0 erfolgt durch das RIF Institut für Forschung und Transfer e.V. und das Institut für Fabrikbetriebslehre und Unternehmensforschung (IFU) in Kooperation mit einem projektbegleitenden Ausschuss.

Dabei werden zunächst, ausgehend von den speziellen Rahmenbedingungen bei KMU, die Anforderungen an den zu erarbeitenden GaProSys 4.0-Methodenkatalog sowie die zugehörige Auswahlsystematik hergeleitet. Zudem werden Synergien zwischen bestehenden GPS-Methoden und Industrie 4.0-Lösungen untersucht und die Ergebnisse in einer Synergiematrix konsolidiert. Darauf aufbauend werden KMU-taugliche GaProSys 4.0-Methoden definiert und deren Auswirkungen auf wesentliche unternehmerische Zieldimensionen bewertet. Anschließend wird eine Typologie zur Charakterisierung der unternehmensspezifischen Rahmenbedingungen erarbeitet und die Eignung der GaProSys 4.0-Methoden für unterschiedliche Typologieausprägungen bewertet. Auf dieser Basis erfolgen die Entwicklung und softwaretechnische Umsetzung einer Auswahlsystematik, die ausgehend von unternehmensspezifischen Zielen und Rahmenbedingungen eine Handlungs­empfehlung zur gezielten Methodenauswahl gibt. Abschließend wird das Konzept in ausgewählten Use-Cases validiert.

Diagramm, das die verschiedenen Arbeitspakete (AP) eines Projekts zur Entwicklung und Implementierung von GaProSys 4.0-Methoden darstellt. AP 1 befasst sich mit der Anforderungsermittlung und Kategorisierung von GPS-Methoden und Industrie 4.0-Lösungen. AP 2 erarbeitet eine Synergiematrix dieser Methoden und Lösungen. AP 3 definiert GaProSys 4.0-Methoden und bewertet deren Einfluss auf unternehmerische Zieldimensionen, einschließlich der Analyse von Korrelationen und zeitlichen Abhängigkeiten. AP 4 ermittelt erforderliche Rahmenbedingungen in KMU zur Umsetzung der Methoden und entwickelt eine Typologie zur Charakterisierung dieser Bedingungen. AP 5 entwickelt eine Auswahl Systematik für GaProSys 4.0-Methoden, und AP 6 konzentriert sich auf die Umsetzung und Validierung dieser Auswahl Systematik. AP 7, am rechten Rand dargestellt, umfasst Projektmanagement, projektbegleitende Validierung und Öffentlichkeitsarbeit. Am unteren Rand sind die Logos von IfU und RIF abgebildet. © IPS​/​TU Dortmund

Förderungshinweis

Das Vorhaben 19840 N der Forschungsvereinigung Gesellschaft für Verkehrsbetriebswirtschaft und Logistik e.V. - GVB, Wiesenweg 2, 93352 Rohr wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) gefördert