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Fakultät Maschinenbau

Cu3d-ML

01.10.2022 - 30.09.2024

Qualitätslenkung in der Additiven Verarbeitung von Kupferwerkstoffen durch Prädiktion von Werkstoff- und Bauteileigenschaften mithilfe Maschinellen Lernens

Problemstellung

Im Kontext einer ökologischen und ökonomischen Ressourcenverwendung gewinnt der Einsatz von Kupferwerkstoffen aufgrund der hohen Recyclingfähigkeit zunehmend an Bedeutung. Durch den Einsatz additiver Fertigungsverfahren können Lifecycle-Kosten sowie die CO2-Bilanz zusätzlich verringert werden. Ein bestehendes Hemmnis des Einsatzes additiver Fertigungsverfahren im industriellen Umfeld ist die reproduzierbare Erreichung der erforderlichen Bauteilqualität, woraus hohe Ausschussraten resultieren.

Foto eines industriellen Arbeitsbereichs mit einem orangefarbenen ABB-Roboterarm. Der Roboterarm ist in einem engen Raum positioniert und führt präzise Arbeiten an einer Vorrichtung durch, die an der rechten Wand montiert ist. Im Hintergrund sind Kabel, Werkzeuge und industrielle Ausrüstungen zu sehen. Der Raum wirkt funktional und ist durch helle Leuchtstofflampen beleuchtet. Der Boden ist staubig und der gesamte Bereich vermittelt den Eindruck einer aktiven Werkstattumgebung. © IPS ​/​ TU Dortmund

Zielsetzung

Ziel des Forschungsprojekts Cu3D-ML ist die Entwicklung einer Qualitätslenkung in der additiven Verarbeitung von Kupferwerkstoffen am Beispiel des Kaltgasspritzen. Die Qualitätslenkung umfasst die echtzeitnahe Vorhersage von werkstoff- und bauteilbezogenen Qualitätseigenschaften (z.B. elektrische- und thermische Leitfähigkeit, Härte, Korngröße, Gefügezusammensetzung) mit Hilfe einer IoT-Infrastruktur. Die Qualität wird im laufenden Prozess durch die Anwendung Maschineller Lernverfahren auf sensorisch erfassten Prozessdaten (z.B. Prozessgasdruck, -temperatur, etc.) erfasst. Durch die echtzeitnahe Vorhersage können bei Auftreten von Unregelmäßigkeiten Gegenmaßnahmen im Sinne eines Prozesseingriffs oder einer vorzeitigen Prozessbeendigung ergriffen und somit Ausschuss verhindert oder minimiert werden.

Vorgehensweise

Die Bearbeitung des Forschungsvorhabens ist auf eine Laufzeit von 24 Monaten ausgelegt und erfolgt in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Werkstofftechnologie (LWT) und in engem Austausch mit den Mitgliedern des PA. Zur Einhaltung der Qualitätsanforderungen bei additiv gefertigten Bauteilen aus Kupferwerkstoffen wird ein neuartiger multivariater Ansatz mit Berücksichtigung aller relevanten Einflüsse (bspw. Umgebung, Werkstoff etc.) auf qualitätsbezogene Werkstoff- und Bauteileigenschaften entwickelt. Die Eigenschaften eines Bauteils (z.B. elektrische- und thermische Leitfähigkeit, Härte) werden maßgeblich von der Werkstoffzusammensetzung und dem Werkstoffzustand bestimmt, welche in additiven Fertigungsprozessen von einer Vielzahl von Prozessgrößen (z.B. Laserleistung, Scangeschwindigkeit, Restsauerstoffgehalt) beeinflusst werden. Diese Prozessgrößen sollen durch Sensorik aufgezeichnet bzw. aus Maschinen ausgelesen werden. Mithilfe Maschineller Lernverfahren werden anschließend auf dieser Datengrundlage in Echtzeit Rückschlüsse auf die Eigenschaften additiv gefertigter Bauteile aus Kupferwerkstoffen gezogen. Dadurch sollen im Bedarfsfall Maßnahmen über Prozesseingriffe abgeleitet werden, die zur Einhaltung der geforderten Qualitätsanforderungen führen.

 

Dieses Diagramm zeigt einen Prozess der additiven Fertigung und maschinellen Lernverfahren. Es beginnt links mit der Anwendung maschineller Lernverfahren, dargestellt durch ein Symbol mit drei Punkten. Von dort führt der Prozess nach oben zur Erfassung von Prozessgrößen, die in einem Kreis dargestellt ist. In der Mitte des Diagramms erfolgt die präditive Bewertung von Werkstoff- und Bauteileigenschaften. Rechts im Diagramm wird der additive Fertigungsprozess durch ein Symbol eines 3D-Druckers dargestellt. Unten im Diagramm wird die mögliche Anpassung der Einstellgrößen durch ein Symbol für Einstellungen angezeigt. Die verschiedenen Schritte des Prozesses sind durch grüne, geschwungene Pfeile miteinander verbunden, die den Fluss des gesamten Prozesses darstellen. © IPS ​/​ TU Dortmund

Förderhinweis

Das Vorhaben "Cu3d-ML" (Förderzeichen: 22076) der Bundesvereinigung Stifterverband Metalle e.V – Wallstr. 58/59, 10179 Berlin - wird über die AiF im Rahmen des Programmes zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) gefördert.