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Fakultät Maschinenbau

Powergrind

Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes zur Steigerung der Abtragsleistung von robotergestützten Bandschleifprozessen unter besonderer Berücksichtigung des Einflusses neuartiger Kontaktscheiben

Problemstellung

In den vergangenen Jahren sind die Anforderungen an die Qualität von Oberflächen ständig gestiegen. Sowohl auf dem Gebiet der Designoberflächen (z. B. bei Sanitärarmaturen), als auch im Bereich der Funktionsoberflächen (z. B. bei Turbinenschaufeln) werden oft Oberflächengüten gefordert, die ohne eine zusätzliche Feinbearbeitung nicht erreicht werden können. Neben dem Trend zu immer weiter steigenden Anforderungen an die Qualität von Oberflächen ist auch eine Entwicklung zu immer komplexeren, freigeformten Oberflächen zu erkennen. Einhergehend mit der ständigen Forderung nach immer effizienteren Produktionsprozessen ergibt sich daraus eine Vielzahl von sich teilweise widersprechenden Anforderungen an das verwendete Bearbeitungsverfahren.

Ein Verfahren, das sich in den vergangenen Jahren in diesem Spannungsfeld etabliert hat, ist das Bandschleifen mit elastisch deformierbarer Kontaktscheibe. Auf der einen Seite eignet es sich besonders für die Feinbearbeitung von Freiformflächen, da die elastische Kontaktscheibe aufgrund ihrer Anpassungs-fähigkeit an die Werkstückoberfläche eine flächige Bearbeitung ermöglicht. Auf der anderen Seite hebt sich das Bandschleifen mit elastischer Kontaktscheibe durch eine höhere Abtragsleistung bei gleicher oder sogar besserer Oberflächen-qualität von anderen Feinbearbeitungsverfahren ab.

Powergrind Prozess © IPS​/​TU Dortmund

Zielsetzung

Ziel des hier beantragten Projekts ist es eine wesentliche Komponente des Werkzeuges, die Kontaktscheibe, grundlegend weiterzuentwickeln, mit dem Ziel die Abtragsleistung beim robotergestützten Bandschleifen deutlich zu steigern und damit die Wirtschaftlichkeit von Bandschleifprozessen zu verbessern. Die sich dadurch ergebene Produktivitätssteigerung wird die Wettbewerbsfähigkeit der Industriezweige deutlich erhöhen, die Bandschleifprozesse im Rahmen ihrer Fertigungs- und Produktionskette einsetzen, wie z. B. die Sanitärarmaturen-industrie oder auch der Werkzeugbau.

Vorgehensweise

Die angestrebten Forschungsergebnisse werden stufenweise in Form von 16 Arbeitspaketen (AP) erarbeitet.

Forschungs- und Entwicklungspartner

Das in Remscheid ansässige Familienunternehmen Friedrich August Picard GmbH & Co. KG ist seit mehr als 100 Jahren einer der führenden Hersteller von Schleif-, Polier-, Bürst- und Entgratwerkzeugen, sowie Kontaktscheiben für das Bandschleifverfahren in der Metall- und Holzverarbeitungsindustrie. Die oftmals patentierten und damit am Markt einzigartigen Produkte entstehen zumeist aus den vorhandenen Kooperationen der Firma Picard in der Schleif- und Polierbranche.

Neben eigenen Produkten bietet die Firma Picard ihren Kunden zusätzlich auch Schleifmittel auf Unterlage (Schleifbänder), robotergesteuerte Schleif- und Polierzentren, Schleifmaschinen, Poliermaschinen, handgeführte Maschinen, Absauganlagen und vieles mehr an. Der Anspruch der Firma Picard ist es ihre Kunden durch intensive Beratung und Tests von ihren Produkten zu überzeugen und somit gemeinsam mit ihnen qualitativ hochwertige und kostengünstige Höchstleistungsprozesse in ihren Betrieben zu realisieren. Als Systemanbieter auf dem Gebiet des Schleifens und Polierens bietet die Firma Picard – immer ausgehend von einem optimalen Bearbeitungsprozess – von der Maschine über einen Roboter bis hin zur Absauganlage alles aus einer Hand an.

Förderhinweis

Das ZIM-Vorhaben Powergrind wird über die AiF im Rahmen des Programms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.